Wie ein kettcar meinen weg kreuzte
Die Idee zu Kidsforward
Am Ende des Tages sind wir Männer doch nur erwachsene Kinder, die am liebsten auch den ganzen Tag spielen würden. Zumindest bei mir ist es so, wie meine Frau Isabel wohl mit einem kräftigen Nicken ohne jeden Zweifel bejahen würde. Und genau wegen eines solchen Moments bin ich auf die Idee für KidsForward gekommen.
In meiner Kindheit war ich bei meinen Eltern berüchtigt für meinen Kamikaze-Fahrstil. Zunächst auf dem Tretroller, später dann auf dem Dreirad, welches ich nur allzu gerne in den Kurven zu einem Zweirad gemacht habe, war ich wie wild in der Nachbarschaft und im Schrebergarten unterwegs. Später dann war ich groß genug, um auf ein Kettcar umzusteigen. Voller Stolz war ich mit meinem roten Flitzer unterwegs. Daran erinnere ich mich auch heute noch sehr gerne.
Vor zwei Jahren (2018) war es dann leider ein trauriger Anlass, der ein eben solches rotes Kettcar meinen Weg hat kreuzen lassen. Die Oma meiner Frau war in hohem Alter verstorben und hatte bis zum Schluss selbständig in einem großen Haus im bayerischen Wald gelebt. Bei der zwangsweise folgenden Haushaltsauflösung konnte man dann in den Tiefen des Hauses so einige "Schätze" wiederentdecken. Einer davon war eben dieses rote Kettcar, welches meine Frau als Kind auch schon geliebt hatte. Natürlich gab es sogleich ein kleines Wettrennen. Isabel auf dem Kettcar und ich auf einem ebenso alten Bobbycar ... logisch, dass ich verloren habe. Wer will sich schon mit seiner Frau anlegen. Aber der Spieltrieb war zweifelsohne wieder geweckt. Selbstverständlich haben wir das Kettcar mitgenommen und behalten. Seither wartet es in der Garage auf seinen Einsatz.
Dieser Tag war der Moment, der den Gedanken in mir geweckt hat, dass es viel zu schade ist, dass so viele Spielgeräte die meiste Zeit über in einer Garage oder einem Keller stehen und gar nicht genutzt werden. Gleichzeitig macht es jedem Kind so viel Freude, damit unterwegs zu sein und die Umgebung zu erleben.
Zu einer ähnlichen Zeit lernte ich dann von unseren Nachbarn, die Eltern geworden waren, dass es lange nicht ausgemachte Sache ist, dass ein Neugeborenes auf den zum Beipiel sorgsam und intensiv ausgesuchten Kinderwagen auch Lust hat. Denn es kann genauso gut sein, dass unsere Kleinen viel lieber in der Babytrage die ersten Blicke auf ihre Welt erhaschen. In solchen Fällen muss der Kinderwagen dann fast ungenutzt wieder verkauft werden.
Diese beiden Erlebnisse waren es schließlich, die die Idee entstanden ließen, dass es doch sinnvoll sein müsste, einige typische Kinderprodukte nur zu mieten statt zu kaufen. Nicht nur, weil ich sie ohnehin gar nicht so intensiv, wie gehofft, nutze, sondern weil unsere Kleinen mitunter ja auch sehr schnell aus eben diesen herauswachsen.
Die Idee von KidsForward war geboren ... Nur die Umsetzung sollte dann noch eine ganz andere Geschichte sein ...
Nun aber los
Der Gedanke verschwand in den Jahren nie gänzlich, wurde aber von den täglichen Erfordernissen des Lebens erfolgreich verdrängt. Es musste also wieder ein externer Anstoss erhalten ,um dieses Projekt nun endlich anzugehen.
Leider war es wiederum ein sehr trauriger. Dieses Jahr (2020) im Frühjahr wurde bei meinem Dad eine sehr schwere Krankheit festgestellt. Bei einem Mann, der immer sportlich aktiv und gesund gelebt hatte, und noch keine 60 Jahre alt war. Ein Schock für die gesamte Familie. Wie er so ist, wollte er geordnete Verhältnisse hinterlassen. Und da wir keine Ahnung hatten, ob wir von Wochen oder Monaten an Lebenszeit sprechen, hat er direkt begonnen "aufzuräumen".
Dabei kam auf dem Dachboden ein nahezu ungenutzter Thule Chariot Fahrradanhänger zu Tage. Der war ursprünglich für die Biketouren mit den Enkelkindern gedacht. Wurde aber bis dahin fast nicht genutzt. Die erste Idee war also verkaufen. Doch ich fand den Anhänger zu schade dafür und wollte meinem Dad auch irgendwie zeigen, dass von seiner Leidenschaft für Bikes und Natur etwas seinen Tod überdauern würde. Und so war die ursprüngliche Idee ganz plötzlich wieder sehr präsent.
Ich nahm mir also, vor meine Idee nun endlich umzusetzen und dafür diesen Fahrrad-anhänger als Ausgangspunkt zu nehmen. In der Hoffnung, dass mein Vater den Start von KidsForward noch erleben und sich freuen würde. Gott sei Dank schlägt er sich verdammt gut gegen den Krebs. Denn ich habe deutlich länger gebraucht als gedacht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Die Umsetzung der idee
An dieser Stelle muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich mir meine Projekte immer deutlich einfacher und weniger zeitintensiv vorstelle, als sie in der Realität dann wirklich sind. So auch dieses Mal. In meiner Gedankenwelt war alles Notwendige schnell organisiert und die Webseite ruckzuck erstellt. Weit gefehlt ...
Dies ist dann immer die Stunde meiner Frau. Es wäre untertrieben zu sagen, dass sie mich im Hintergrund unterstützt. Sie ist der wesentliche Erfolgsfaktor, hilft mir die Spur zu halten und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Mit ihr als Counterpart haben wir das notwendige Gespür für Design und Ästhetik an Board und zudem die notwendige Portion Realismus und Struktur.
Deswegen sind wir zusammen KidsForward. Und wir hoffen, euch und euren Kids mit unserer Vision helfen und dabei noch einen klitzekleinen Beitrag für die Umwelt leisten zu können.
...mein erstes Kettcar.